Recycelt? Recycelbar? Biobasiert? Biologisch abbaubar?
Was macht einen Flip-Flop nachhaltig?
1. Recyceltes Material
Vorteile: Recycelte Materialien sind eine gute Möglichkeit, Abfall zu reduzieren und den Verbrauch von Rohstoffen wie Erdöl zu verringern. Zum Beispiel könnte die Gummisohle eines Flip-Flops aus alten Autoreifen bestehen. Ein weiterer Vorteil: Das Recycling von Materialien benötigt oft weniger Energie als die Produktion von Neumaterialien.
Nachteile: Leider sind nicht alle recycelten Materialien auch wieder recycelbar. Viele verlieren mit jedem Recyclingzyklus an Qualität. Ein Flip-Flop, der aus recyceltem Material besteht, könnte also am Ende doch wieder auf der Müllhalde landen, wenn er nicht erneut recycelt werden kann.
2. Recycelbares Material
Vorteile: Der Name sagt es schon: recycelbare Materialien können theoretisch wiederverwendet werden. Das bedeutet weniger Müll und ein geringerer Rohstoffverbrauch.
Nachteile: Was in der Theorie möglich ist, funktioniert nur dann auch in echt, wenn die nötige Infrastruktur vorhanden ist. Damit ein Material recycelt wird, muss eine ausreichend große Menge davon gesammelt werden, um die Sortierung und Verarbeitung wirtschaftlich sinnvoll zu machen. Außerdem darf das Material nicht mit anderen Stoffen vermischt sein, da dadurch das Recycling erschwert oder sogar verhindert werden kann.
Beispiel: Flip-Flops aus Naturkautschuk könnten recycelbar sein, landen aber oft im Restmüll, weil es keine passenden Sammelsysteme gibt. Zudem enthalten viele Materialien wie synthetischer Kautschuk Zusatzstoffe, die das Recycling weiter verkomplizieren.
3. Biobasierte Materialien
Vorteile: Diese Materialien stammen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Naturkautschuk oder Kork. Sie binden CO₂ während ihres Wachstums und reduzieren den Verbrauch von Erdöl.
Nachteile: Der Anbau der Rohstoffe erfolgt oft in Monokulturen, die Wälder verdrängen und so die Artenvielfalt gefährden. Außerdem: Biobasierten Kunststoffen werden z.T. problematische Zusatzstoffe beigemischt, die zellschädigend oder hormonähnlich wirken können. So wie das bereits von herkömmlichen Kunststoffen auf Erdölbasis bekannt ist. Und: Nicht alle biobasierten Materialien sind biologisch abbaubar.
4. Biologisch abbaubare Materialien
Vorteile: Diese Materialien können unter bestimmten Bedingungen von Mikroorganismen zersetzt werden und hinterlassen im Idealfall keine schädlichen Rückstände. So gliedern sie sich in das natürliche Kreislaufsystem unserer Natur ein.
Nachteile: Viele Produkte bestehen aus einer Mischung von biologisch abbaubaren und nicht abbaubaren Materialien. So bestehen die Sohlen von Korkflipflops aus Korkgummi. Korkgummi enthält neben Kork auch synthetisches Gummi und Polyurethan (PU), die beide nicht biologisch abbaubar sind. Hinzu kommt: Biologisch abbaubare Materialien zersetzen sich oft nur unter bestimmten Bedingungen, z. B. in industriellen Kompostieranlagen.
Fazit: Worauf kannst du achten?
- Genau hinsehen: Begriffe wie „biobasiert“ oder „recycelbar“ klingen toll, aber es lohnt sich beim Hersteller und der regionalen Müllabfuhr nochmal genaue Infos zur sachgemäßen Entsorgung einzuholen. Zu unseren Produktempfehlungen übernehmen wir diese Recherche, zumindest für die Region Berlin-Brandenburg.
- Zusatzstoffe beachten: Viele Materialien enthalten Chemikalien, die problematisch sein können. Hier sind unabhängige Analysen hilfreich, die jedoch selten leicht zugänglich sind.
- Langlebigkeit vor Schnäppchen: Ein hochwertiger Flip-Flop, der mehrere Sommer hält, ist meist nachhaltiger als ein günstiges Modell, das schnell kaputtgeht.
- Innovation unterstützen: Wir brauchen mehr Forschung für Materialien, die biobasiert, recycelbar und biologisch abbaubar sind. Erdöl ist endlich und birgt bereits bei der Förderung und dem Transport enorme Umweltrisiken.